Ich gehe mal kurz zum Luft schnappen in die Stadt, komme zurück ins anna wand® Büro. Zum Glück mit wenig Beute in den Taschen, dafür mit vielen neuen Ideen im Kopf. Wie gerne würde ich sofort neue Wandtattoo-Texte an unsere Wände bringen. Herrlich eine Werbung für das langlebige Design einer finnischen Marke: „design against throwawayism.” Finde ich genial. Ins Büro? An den Kühlschrank? Übers Bett? „Less Shoppingism” würde auf jedem Fall einigen Kleiderschränken gut stehen, „More Hollywoodism” ganz klar dem Spiegel.
Weil ja bald der erste Dezember anklopft, bastel ich hochmotiviert für einen guten Freund einen Weihnachtskalender. Keine ganz einfache Aufgabe, weil – wie ich den Herren kenne – auf gar keinen Fall sinnloser Krimskrams in den Fächern stecken sollte. Ich entscheide mich als erstes für seine Lieblings-Pralinen, das kommt schon mal gut. Und weil er ein Freund des schlauen Wortes ist, verpacke jede Praline einzeln mit einem Text, zum Beispiel „Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen.“ von Peter Ustinov oder „Ich kann mich nicht von Grundsätzen gängeln lassen. Ich folge meinem Gefühl.” von Carrie, Sex and the City. Diese Texte erzählen Geschichten. Sie malen Bilder. Immer wieder neu, denn sie verändern sich mit jeder neuen Situation. Und wieder denke ich: „Warum stecken die Texte an Pralinen, die gehören doch als Wandsticker an die Wand!”.
Auch der Titel einer „brandeins”, die ich kürzlich in einem Hamburger Café in der Hand hatte, hat meine grauen Zellen Applaus klatschen lassen: „Wissen ist der erste Rohstoff, der sich bei Gebrauch vermehrt.” Ein feiner Tipp zum Nachdenken. Für die Uni-Wand zum Beispiel. Oder die Tankstelle?
